Gesunde Zähne

 

 

 

 

Einleitung

Ihr Gesicht. Ihr Mund. Ihre Augen. Ihre Zähne.

Das sind Sie. Unverwechselbar - wie Ihr Lachen, Ihre Gefühle, Ihre Sympathie oder Ihr Kuss.

Das, was Sie lange wissen, haben auch Umfragen bewiesen:

Augen und Zähne spielen für den berühmten "ersten Eindruck" die Hauptrollen!

Visagisten, Kosmetik- und Brillenhersteller wissen das natürlich auch und halten für Ihren perfekten Augenaufschlag Eye-Liner, Lidschatten, Mascara oder schick gestylte Sonnen- und Lesebrillen bereit, mit denen Sie sich nach Lust und Laune schmücken können. Da nicht nur Ihre Augen, sondern ebenso ihre Zähne im Mittelpunkt stehen:

strahlen Ihre Zähne eigentlich genau so wie Ihre Augen?

Lust auf schöne Zähne?

Natürlich freuen Sie sich über schöne und gesunde Zähne!

Eine Freude, die wir übrigens mit Ihnen teilen. Wir möchten, dass Sie sich auch in Zukunft wohl fühlen - mit schönen, gesunden Zähnen, die Ihnen ein unbeschwertes sympathisches Lächeln, Jugendlichkeit, dynamisches Aussehen, Selbstvertrauen sowie ein unbeschwertes sicheres Auftreten und damit soziale Anerkennung garantieren.

Es ist Ihr gutes Recht zu erfahren, wer sich für Ihre Zähne stark macht. Und wer Sie - im wahrsten Sinne des Wortes - mit gebündeltem Fachwissen unterstützt, wenn es um Ihre Zähne geht.

Sie sind neugierig, was wir - das ist die gesamte "Dentalfamilie", zu der Ihr Zahnarzt und sein Team genauso gehören - für Sie tun können?

Wunderbar! Klicken Sie doch einfach mal weiter.

 

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Prophylaxe

"Vorbeugen ist die beste Medizin"

Unter Prophylaxe (Vorbeugung) verstehen wir Maßnahmen zur Vorbeugung von Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches (Zahnbetterkrankungen / Parodontitis).

Feste, gesunde Zähne bedeuten Lebensqualität. Schöne Zähne sind der Schlüssel zum Erfolg. Sie garantieren Ihnen ein unbeschwertes sympathisches Lächeln, Jugendlichkeit, dynamisches Aussehen und ein selbstverständliches, sicheres Auftreten und damit soziale Anerkennung.


Die Fakten:

Durch Prophylaxe können Sie systematisch Zahnschäden weitgehend vermeiden.

Vorbeugen statt Reparieren, d.h. auch, Kosten für Füllungen, Zahnersatz und Zahnbehandlungen sparen.


Prophylaxe statt Behandlung bedeutet auch:

  1. nach Parodontosebehandlungen
  2. nach Implantattherapie
  3. bei Zahnersatz und anderen umfangreichen Behandlungen

Durch Prophylaxemaßnahmen legen SIE den Grundstein zur langfristigen Sicherung des Behandlungserfolgs.

Wir können Sie in Ihrer Eigenverantwortung - gemeinsam mit dem Team Ihres Zahnarztes - unterstützen, dass Sie sich dauerhaft Gesundheit, Ästhetik und ein sympathisches Lächeln sowie die Lebensqualität durch feste, gesunde Zähne erhalten.


 

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Professionelle Zahnreinigung

"Zähne putzen kann doch jeder - Nein, so einfach ist das offensichtlich nicht."

Manch einer tut es zu selten, andere übertreiben es unbewusst mit schmerzhaften Folgen: das Zähneputzen!

 

Dabei sind die Ziele klar:

Hauptursache für Erkrankungen der Zähne (Karies) und des Zahnhalteapparates (Zahnfleischerkrankung, Parodontose) ist des Zahnbelag. In den gelblich – weißen Belägen, die aus Speiseresten, Bakterien und Zellresten bestehen und zäh und klebrig auf der Zahnoberfläche haften, bilden Bakterien schädliche (säurehaltige) Stoffe. Diese wiederum führen zu Entkalkungen der Zahnhartsubstanz und damit zu Karies und andererseits zu Zahnfleischentzündung.


Übrigens:

Wissen Sie (vor diesem Hintergrund), wie Sie richtig mit der Säure nach dem Genuss eines Apfels oder Glases Wein umgehen?

 

Sprechen Sie uns an...

 

Chronische (d.h. oft auch unbemerkte) Zahnfleischentzündung führt zu Zahnfleischtaschen, d.h. die Zahnbeläge zerstören die feste Verbindung zwischen Zahnfleisch und Wurzeloberfläche, ermöglichen so die Taschenbildung und unterhalten in dieser "Tasche" weitere Entzündungsreaktionen.

 

Ein Kreislauf der Gewebezerstörung entsteht.

 

Es bilden sich harte Beläge (ähnlich dem Zahnstein) auf der Wurzeloberfläche, die wir Konkremente nennen. Diese Konkremente und die darauf haftenden Bakterien werden in der Tiefe der Tasche zu weiteren Entzündungsreaktionen und damit zu Knochenabbau führen.

Diese komplexe Krankheitsbild nennen wir umgangssprachlich Parodontose (richtig: Parodontitis).

Zahnbeläge, Zahnstein oder Konkremente haften so fest auf den Zähnen (und Zahnwurzeln), dass sie mit häuslichen Mundhygienemaßnahmen nicht ausreichend entfernt werden können.

Auch stark verfärbte Zahnbeläge, wie sie durch Rauchgewohnheiten, Kaffee- oder Teetrinken und Rotweingenuss entstehen können, sind häufig sehr unschön anzusehen.

 

Die Professionelle Zahnreinigung (PZR)

bewirkt eine zuverlässige und sichere Karies- und Parodontitisvorbeugung durch die 3-Stufen-Reinigung:

  1. vollständige Zahnsteinentfernung an allen Zähnen
  2. gründliche Entfernung sämtlicher Kalkablagerungen auf den Wurzeloberflächen, den sog. Konkrementen, durch deep scaling
  3. Salzreinigung mit dem Prophyjet und somit schonende und vollständige Entfernung der aromatischen Beläge durch Kaffee, Tee, Rauchen, etc.

Ergänzend erfolgt eine intensive Aufklärung über die Zahnputztechnik, Informationen über die richtige Zahnbürste, sinnvolle Zahncreme, die Anwendung von Zahnseide mit und ohne Halter und die Reinigung der Zahnzwischenräume mit geeigneten Hilfsmitteln.

Denn:

Nachdem Zahnärzte jahrelang die mangelnde Putzfreude der Deutschen kritisierten, beobachten sie in letzter Zeit oft das Gegenteil. Menschen, die sehr penibel mit der Mundhygiene sind, tun oft des Guten zu viel. Gerade bei diesen besonders engagierten Patienten zeigt sich, dass übereifriges Putzen schädlich sein kann: kleine Stich- und Schürfwunden am Zahnfleisch sowie keilförmige Defekte am Zahn lassen sich eindeutig auf den rabiaten Umgang mit der Zahnbürste zurückführen.

Wird zu kraftvoll gebürstet, zieht sich das Zahnfleisch zurück, es kommt zu keilförmigen Schäden am nunmehr freiliegenden Zahnhals. Dort gibt es keinen schützenden Zahnschmelz, der - als härteste Substanz im menschlichen Körper - Putzfehler problemlos verzeiht. Zum Vorschein kommen vielmehr das weitaus empfindlichere Zahnbein oder sogar das noch weichere Wurzelzement. Folgen sind erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Zahnhalskaries und eventuell sogar Zahn-verlust.

Zahnfleischverletzungen sind in erster Linie die Folge einer falschen Putztechnik. Der Kardinalfehler ist zu starkes horizontales Schrubben der Zähne. Werden dann noch zu harte Zahnbürsten benutzt, sind Verletzungen vorprogrammiert.

Die richtige Putztechnik ist kein Buch mit sieben Siegeln.

Sie lässt sich mit etwas Übung leicht erlernen.

Voraussetzung ist nur, lieb gewordene, aber der Gesundheit möglicherweise abträgliche Putzgewohnheiten über Bord zu werfen.

Welche Technik im Einzelfall optimal ist, sollte am besten mit dem Zahnarzt und der Prophylaxeassistentin besprochen werden. Denn die Putztechnik muss den individuellen Gebisseigenschaften angepasst werden.

 

TIPPS:

- Regelmäßig

Reinigen Sie die Zähne mindestens zweimal täglich, besser nach jeder Mahlzeit - jeweils mindestens drei Minuten lang.

- Putzhilfen

Verwenden Sie zusätzlich einmal täglich Zahnseide oder Interdentalbürstchen. Denn die Zahnbürste kann nicht jeden Winkel des Gebisses erreichen. Aber auch hier Vorsicht: Lassen Sie sich das Hantieren mit diesen Instrumenten beim Zahnarzt demonstrieren. Sonst kann der Schaden größer werden als der Nutzen.

- Erneuern

Alle zwei Monate sollten Sie die Bürste gegen eine neue auswechseln, sonst können die verbogenen Borsten das Zahnfleisch verletzen.

- Sanft

Wählen Sie eine weiche oder mittelharte Bürste.

- Technik

Keinesfalls nur horizontal schrubben, sondern jeden einzelnen Zahn mit kreisenden und rüttelnden Bewegungen von rot nach weiß nach der sogenannten BASS-Technik sorgfältig putzen.

- Kraft

Wer abschätzen möchte, ob er zu kraftvoll putzt, kann sich an einer Briefwaage orientieren: drücken Sie Ihre Zahnbürste auf die Waage, bis sie 200 Gramm anzeigt. Stärker darf der Druck auf die Zähne keinesfalls sein.

- Pause

Warten Sie etwa eine halbe Stunde mit dem Putzen, wenn Sie Säurehaltiges verzehrt haben, zum Beispiel Wein, Obst, Fruchtsaft oder Früchtetee. Sonst kann der Schmelz in Mitleidenschaft gezogen werden.

- Zahnpasta

Benutzen Sie fluoridhaltige Zahnpasten. Bei empfindlichen Zahnhälsen sollten Sie nicht ständig mit "Weißmacher"-Zahnpasten putzen.

- Kontrolle

Gehen Sie zweimal jährlich zum Zahnarzt und zur professionellen Zahnreinigung.

Bei parodontaler Vorschädigung des Gebisses kann auch ein Intervall von drei Monaten sinnvoll werden.

 

Viel Erfolg beim Putzen wünscht Ihnen

 

das gesamte Team der Praxis Dr. Dr. med. Wolf

 

Wir empfehlen die Professionelle Zahnreinigung (Dauer 45-60 min) zweimal jährlich.

Schonend und völlig schmerzfrei können mit diesen Maßnahmen optimale Hygieneverhältnisse geschaffen werden, die der Kariesentstehung vorbeugen, den Verkalkungen und Bakterien die Anlagerung an der Zahn- und Wurzeloberfläche erschweren und damit Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch zu schützen - für hohe Lebensqualität durch gesunde und feste Zähne in jedem Lebensabschnitt.

 

Denn:

Gesunde feste Zähne bedeuten hohe Lebensqualität. Schöne Zähne sind der Schlüssel zum Erfolg. Sie garantieren Ihnen ein unbeschwertes sympathisches Lächeln, Jugendlichkeit, dynamisches Aussehen, Selbstvertrauen und ein selbstverständliches sicheres Auftreten und damit soziale Anerkennung.

 

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Fluorid

 

Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluorid

 

Zusammenfassung

 

Theoretisch ist es möglich, Karies durch perfekte Mundhygiene und Zuckverzicht zu vermeiden. Die Praxis zeigt jedoch, dass dieser Ansatz nur in Einzelfällen erfolgreich ist. Für die gesamte Bevölkerung ist eine effektive Kariesprophylaxe ohne den Einsatz von Fluorid in verschiedenen Formen nicht realistisch. Die Anwendung verschiedenartiger Fluoridpräparate erhöht deren Effektivität.

Andererseits ist die korrekte Dosierung von Fluorid wichtig, um das Risiko einer Dentalfluorose zu minimieren. Die meisten europäischen zahnmedizinischen wissenschaftlichen Gesellschaften empfehlen keine Fluoridtabletten mehr als Standardpräparat in der Kariesprophylaxe. Dies basiert auf der zunehmenden Erkenntnis, dass der Effekt des Fluorides hauptsächlich auf chemischen Reaktionen an der Zahnoberfläche beruht. Die Anwendung lokal wirkender Präparate wie fluoridhaltiger Zahnpasten, Gelees, Lacke und Spüllösungen steht daher im Vordergrund. Darüber hinaus ist Jodsalz mit Fluorid von besonderer Bedeutung. Obwohl das darin enthaltene Fluorid systemisch verfügbar wird, basiert die kariesprophylaktische Wirksamkeit auch dieses Präparates auf lokalen oralen Prozessen.

 

Einleitung

 

Die Ursachen der Karies und grundsätzliche Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung können heute in der Bevölkerung industrialisierter Länder fast als allgemein bekannt gelten. Die praktische Umsetzung der als wirksam erkannten Präventionsmaßnahmen in Form von Zuckerverzicht und optimaler Mundhygiene stößt jedoch auf große Schwierigkeiten. Wissenschaftliche Untersuchungen und praktischer Erfahrungen haben wiederholt gezeigt, dass eine nennenswerte Einschränkung des Zuckerkonsums und eine perfekte Mundhygiene für die Mehrheit der Bevölkerung kaum erreichbar sind. Bevölkerungsbezogen ist daher die regelmäßige Anwendung von Fluorid zur Stabilisierung der Zahnhartsubstanz die wichtigste Maßnahme der Kariesprophylaxe. Lange Zeit war die systemische Zufuhr von Fluorid als die bedeutendste kariesprophylaktische Maßnahme betrachtet worden. Daraus resultiert die Empfehlung zur Fluoridzufuhr in Form von Tabletten. In den letzten Jahren hat sich allerdings die Erkenntnis durchgesetzt, dass die lokale Wirkung von Fluorid an der Zahnoberfläche bei weitem wichtiger ist. Deshalb diskutiert der vorliegende Beitrag die aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen zur Anwendung von Fluorid in der Kariesprophylaxe.

 

Kariesprophylaktische Wirkung des Fluorids

 

Die kariesprophylaktische Wirkung von Fluorid basiert auf chemischen und möglicherweise auch auf antibakteriellen Effekten.

 

Chemische Wirkung

 

Aus chemischer Sicht kann die Zahnhartsubstanz wie ein schwerlösliches Salz (Schmelz und Dentin) in einer wässrigen Lösung (Speichel) betrachtet werden. Idealerweise besteht an der Zahnoberfläche ein Gleichgewicht zwischen De- und Remineralisationsvorgängen. Dieses Gleichgewicht geht jedoch bei Plaquebesiedelung und zuckerreicher Ernährung verloren. Auf Grund bakterieller Säureproduktion überwiegt dann die Demineralisation und es kommt zunächst in mikroskopischen Dimensionen zur Bildung einer kariösen Läsion mit charakteristischem Aussehen, die schließlich in eine Kavität übergeht. Durch die Demineralisation wird Kalzium nicht mehr im benötigten Umfang gebunden und geht verloren. Fluorid kann diese Reaktion in Richtung Remineralisation verschieben und damit den beginnenden Substanzverlust rückgängig machen, bevor er auch nur mikroskopisch wahrnehmbar wird. Aber auch wenn bereits eine als Kreidefleck klinisch sichtbare Schmelzläsion vorliegt, kann diese durch Fluorid remineralisiert und somit geheilt werden.

 

Antibakterielle Wirkung

 

Fluorid kann den Kohlenhydratstoffwechsel von Mutans-Streptokokken, einem "Karies"-Bakterium, hemmen. Darüber hinaus wird der Zuckertransport in die Bakterienzelle durch einen niedrigen pH-Wert des Zytoplasmas gehemmt. Beide Effekte reduzieren sowohl die Energiegewinnung der Bakterienzelle als auch die Produktion von Milchsäure. Insgesamt ist die antibakterielle Wirkung des Fluorids jedoch von untergeordneter Bedeutung.

 

Systemische und lokale Fluoridwirkung

 

Lange Zeit ging man davon aus, dass der entscheidende kariesprophylaktische Effekt des Fluorids in der Bildung von Fluorapatit besteht. Auf diesem Verständnis basierte die sogenannte systemische oder interne Fluoridierung, z.B. durch Tabletten, von der man annahm, dass sie bereits vor dem Durchbruch der Zähne in die Mundhöhle zur Bildung von Fluorapatit und damit zu langfristig kariesresistenten Zähnen führen würde. Dieses Konzept wurde durch In-vitro-Studien an Haifischzähnen, die aus reinem Fluorapatit mit einem Fluoridgehalt von 32.000 ppm bestehen, weitgehend widerlegt. Der zum Vergleich verwendete menschliche Zahnschmelz hatte an der Oberfläche lediglich einen Fluoridgehalt von 1.270 ppm, der zudem in der Tiefe rasch abnahm. Nach den Vorstellungen von der "Stabilisierung" des Zahnes durch präeruptive (= vor dem Zahndurchbruch) Bildung von Fluorapatit müssten Haifischzähne nahezu kariesresistent sein. Es zeigte sich jedoch, dass sie bei Vorliegen eines kariogenen Milieus fast genauso schnell und fast ebenso tiefe Läsionen entwickelten wie menschlicher Zahnschmelz. Diese Feststellungen bestärkten die Ansicht, dass die Wirkung des Fluorids bei Vorgängen der De- und Remineralisation viel bedeutsamer ist als die Erhöhung der Säureresistenz durch stabilen Einbau.

Die wachsende Erkenntnis über die Bedeutung des Fluorids bei Vorgängen der De- und Remineralisation an der Zahnoberfläche führte dazu, dass der lokalen Fluoridzufuhr gegenüber der systemischen heute der Vorzug gegeben wird. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine systemische Fluoridzufuhr meist auch eine lokale Komponente hat, allerdings nur dann, wenn bereits Zähne in der Mundhöhle stehen. Erstens kommt das Fluorid (z.B. in Form von fluoridiertem Speisesalz) während seiner Passage durch die Mundhöhle mit den Zähnen in Kontakt und zweitens gelangt es nach seiner Resorption im Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf und von dort auch in den Speichel. Somit steht es zwar nur in niedrigen Konzentrationen, dafür aber über einen längeren Zeitraum für eine lokale Fluoridierung zur Verfügung. In-vitro-Daten zeigten, dass bereits Fluoridkonzentrationen von 0,1 ppm kariesprophylaktisch wirksam sein können. Diese Konzentrationen werden im Speichel während und einige Minuten nach dem Verzehr von Speisen oder Nahrungsmitteln, die mit fluoridiertem Speisesalz mit 250 ppm Fluorid zubereitet wurden, erreicht bzw. überschritten.

 

Toxikologische Aspekte

 

Im Vergleich zu anderen Stoffen, die wir regelmäßig zu uns nehmen, hat Fluorid eine hohe therapeutische Sicherheit. Die letale (=tödliche) Dosis liegt bei 32-64 mg F/kg Körpergewicht, das entspricht etwa 3.500 mg (3,5 g) bei einem Erwachsenen mit 75 kg Körpergewicht. Andere Quellen sprechen sogar von einer Letaldosis von 5.000-10.000 mg (5-10 g) bei einem Erwachsenen. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene tägliche Gesamtaufnahme für Fluorid liegt für einen Erwachsenen bei etwa 3,5 mg. Der Faktor zwischen erwünschter und letaler Dosis liegt lso für Fluorid bei mindestens 1.000. Im Vergleich dazu liegt die potenzielle Letaldosis für Kochsalz, das wir üblicherweise in einer Menge von etwa 8-10 g/Tag zu uns nehmen, für einen Erwachsenen bei 40-75 g, was also nicht einmal dem Zehnfachen der üblicherweise täglich aufgenommenen Menge entspricht. Für den praktischen Umgang mit Fluorid ist das Wissen um seine Letaldosis nicht sehr hilfreich. Viel wichtiger ist die Frage, ab welcher Dosis mit ersten unerwünschten Wirkungen gerechnet werden muss. Die toxikologische Bewertung eines Stoffes muss immer dosisbezogen erfolgen. Dabei sind die aufgenommene Gesamtmenge und das Körpergewicht des Patienten sowie die Toleranz des menschlichen Körpers gegenüber der Substanz von Bedeutung. Außerdem muss zwischen akuter und chronischer Toxizität unterschieden werden. Erstgenannte beschreibt die sofortigen toxischen Folgen nach einmaliger Einnahme eines Stoffes, letztgenannte die langsam in Erscheinung tretenden Konsequenzen einer geringfügigen Überdosierung über einen langen Zeitraum.

 

Akute Toxizität

 

Die minimale Dosis, die toxische Zeichen und Symptome verursachen kann und ein sofortiges therapeutisches Eingreifen sowie Einweisung in eine Klinik erfordert, wird für Fluorid mit 5 mg/kg Körpergewicht angegeben. Sie wird als "Propably Toxic Dose" (PTD) bezeichnet. Im ungünstigsten Fall muss also beispielsweise mit toxischen Erscheinungen gerechnet werden, wenn ein sechsjähriges Kind, das durchschnittlich etwa 20 kg wiegt, den Inhalt einer großen Tube Erwachsenenzahnpasta (75 ml mit 112,5 mg F) geschluckt hat. Bei Speisesalz mit 250 ppm Fluorid wäre die PTD für dieses Kind erst nach Ingestion von 400 g Fluoridsalz erreicht. Die Letaldosis für Kochsalz liegt aber für ein Kind diesen Alters bereits bei etwa 15-20 g.

 

Chronische Toxizität

 

Wenn über einen längeren Zeitraum Fluorid in überhöhten Dosen aufgenommen wird, können Veränderungen an Zähnen und Knochen, die als Fluorose bezeichnet werden, die Folge sein. An Zähnen ist sie das Resultat einer gestörten Mineralisation, die zu einem höheren Anteil organischen Materials führt. Eine Dentalfluorose kann nur während der Zahnbildung entstehen. Im Gegensatz dazu ist eine Knochenfluorose das Resultat einer Hypermineralisation, die während des gesamten Lebens entstehen kann. Zu ersten Anzeichen einer Skelettfluorose, die noch ohne Krankheitswert sind, kommt es erst nach Einnahme einer Dosis von mehr als 10 mg/Tag über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren. Fluoridhaltige Prophylaktika kommen bei halbwegs bestimmungsgemäßer Anwendung als Verursacher einer Knochenfluorose daher nicht in Frage.

 

 

Empfehlungen zur Fluoridanwendung

 

Die abgestimmte Anwendung mehrerer verschiedener Fluoridpräparate ist sinnvoll und erhöht den Kariesschutz. Der gezeigte "Fluoridfahrplan" basiert auf den neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) sowie der Europäischen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde und ist als Standardempfehlung zu betrachten. Die Einhaltung dieser Empfehlungen bietet optimalen Kariesschutz bei allenfalls geringem Fluoroserisiko. Es wird von dem Grundsatz ausgegangen, immer nur eine Form der systemischen Fluoridierung zu betreiben. Fluoridtabletten sollen nach den DGZMK-Empfehlungen nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen. Unter diesen Ausnahmen werden Kinder verstanden, die weder Fluoridzahnpasten noch fluoridiertes Speisesalz verwenden. Diese Empfehlung findet ihre Begründing in der Erkenntnis, dass die lokale Wirkung von Fluorid erheblich wichtiger als die systemische ist. Eine kariesprophylaktische Wirkung des Fluorids auf Zähne, die noch nicht in die Mundhöhle durchgebrochen sind, ist nach heutigem Kenntnisstand nicht belegt. Deshalb erscheint eine Fluoridgabe bei noch nicht durchgebrochenen Zähnen auch nicht sinnvoll. Sobald die Zähne aber in der Mundhöhle stehen, hat auch die sogenannte systemische Fluoridierung mit Fluorid-Speisesalz eine Wirkung. Diese beruht allerdings - wie bereits erläutert - auf lokalen Mechanismen, vor allem beim Essen der mit Fluoridsalz zubereiteten Speisen. Fluoridiertes Jodsalz hat mittlerweile in Deutschland einen Marktanteil von 55 % (Jahr 2002). Zwar profitieren Kleinkinder wegen des geringeren Salzverzehrs davon nicht so sehr, andererseits kommt es allen Altersgruppen zu Gute. Darin und in der relativ weiten Verbreitung liegen die großen Vorzüge gegenüber der Tablettenfluoridierung, die ja nur im Kindesalter eine gewisse Rolle spielte. Sobald Kinder gesalzene Nahrung zu sich nehmen, sollte also fluoridiert-jodiertes Salz verwendet werden.

Die Empfehlungen der DGZMK und EAPD sehen die Verwendung einer Kinderzahnpasta mit 550 ppm Fluorid ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes vor. Von dieser Zahnpasta sollte eine erbsengroße Menge einmal täglich, ab dem zweiten Geburtstag zweimal täglich, verwendet werden. Die frühere Empfehlung, eine Kinderzahnpasta mit 250 ppm Fluorid zu verwenden, wurde revidiert, weil sich herausgestellt hat, dass von dieser niedrigen Konzentration keine oder nur eine geringe kariesprophylaktische Wirkung ausgeht.

Ab dem siebten Lebensjahr soll eine Erwachsenenzahnpasta mit bis zu 1.500 ppm Fluorid verwendet werden. Um einen noch besseren Kariesschutz zu gewährleisten, kann ab diesem Alter zusätzlich einmal wöchentlich ein hoch konzentriertes (12.500 ppm) Fluoridgelee verwendet werden. Das Fluoridgelee wird von der DGZMK nicht als Standardmaßnahme empfohlen. Wenn man jedoch - bevölkerungsbezogen - den Nutzen und die niedrigen Kosten in Betracht zieht, ist die generelle Anwendung eines solchen Gelees sicher uneingeschränkt empfehlenswert. Ein Fluoroserisiko als einzige nennenswerte Nebenwirkung des Fluoridgelees besteht im Alter von sechs Jahren an sichtbaren Zähnen nicht mehr. Die tägliche Verwendung fluoridhaltiger Spüllösungen ist der wöchentlichen Anwendung von Fluoridgelee gleichwertig, allerdings wesentlich teurer und aufwendiger. Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Mehrzahl der Kinder im Rahmen der häuslichen Kariesprophylaxe die optimale Fluoridanwendung betreibt, ist zusätzlich die Anwendung von Fluoridlack in der zahnärztlichen Praxis und/oder im Rahmen der Gruppenprophylaxe sinnvoll. Dies gilt natürlich insbesondere bei Kindern mit erhöhtem Kariesrisiko.

 

Schlussfolgerung

 

Da die Wirksamkeit von Fluorid in der Kariesprophylaxe in erster Linie auf chemischen Reaktionen an der Zahnoberfläche beruht, sollte es erst dann Anwendung finden, wenn bereits Zähne in der Mundhöhle vorhanden sind. Das bedeutet, dass die Fluoridprophylaxe mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes starten soll. Die Kombination verschiedener Fluoridpräparate wie Jodsalz mit Fluorid, Fluoridzahnpasta und Gelee verbessert den kariesprophylaktischen Effekt. Bei richtiger Anwendung ist Fluorid in der Kariesprophylaxe effektiv und sicher.

 

Quelle: "prophylaxe impuls" / 7. Jahrgang / 11-17 / 2003

 

 

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Rauchen

 

 

Zeigen Sie dem blauen Dunst Ihre Zähne!

 

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass im Jahre 2030 ca. zehn Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben. "Rauchen gefährdet die Gesundheit" - so warnt auch der EU-Gesundheitsminister auf jeder Zigarettenpackung. Dies scheint - bis auf den Marlboro-Mann - heute jeder zu wissen. Aber ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass man in dieser Zigarettenwerbung zwar den Cowboy sieht, aber nie dessen Zähne? Das hat seinen Grund:

 

 

 

Rauchen macht krank!

 

Die Gefahr von Herz-/Kreislauf-, Lungen- und Krebserkrankungen ist hinreichend bekannt. Aber wussten Sie auch, dass Rauchen die Gesundheit Ihrer Zähne immens schädigt? Doch was macht das Rauchen eigentlich so schädlich?

Zum einen gelangt das in den Zigaretten enthaltene Nervengift Nikotin nach dem Einatmen über die Lunge ins Blut und somit auch in die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs. Aufgrund der gefäßverengenden Eigenschaften des Nikotins wird das Gewebe mit der Zeit nicht mehr ausreichend durchblutet - es kommt zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff sowie anderen Nährstoffen und als Folge davon zu einer verminderten Widerstandsfähigkeit von Zähnen und Zahnfleisch. Dies erleichtert schädlichen Bakterien das vermehrte Ansiedeln vor allem auch in den Zahnfleischtaschen, wo sie tiefer liegende Entzündungen bis hin zum Kieferknochen auslösen können.

Bisher weiß kaum ein Patient, dass er vom Rauchen Zahnschmerzen bekommen, seine Zähne verlieren oder gar unheilbar in der Mundhöhle erkranken kann. Dies hängt mit dem angegriffenen Immunsystem und der drastisch schlechteren Durchblutung zusammen. Raucher haben wesentlich mehr Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) als Nichtraucher. Ebenso wis-senschaftlich nachgewiesen ist ein bis zu sechsfach höheres Risiko für das Auftreten schwerer Zahnbettentzündungen (Parodontitis), die zum frühzeitigen Zahnverlust führen können. Das zerstörte Immunsystem der Mundhöhle bedinge tiefere "Taschen" im Zahnfleisch, stärkeren Abbau des Kieferknochens und erheblich schlechtere Heilungschancen. Zudem bleiben bei Rauchern die frühen Warnsignale auf Parodontose, wie Zahnfleischbluten oder Schmerzen häufig aus, so dass sie oftmals der Meinung sind, keine Zahnprobleme zu haben.

Harmlos beginnende Veränderungen der Mundschleimhaut (ein weißer Schleimhaut-Belag, 'Leukoplakien' genannt) können leichter in lebensbedrohliche Krebs entarten. Das Risiko für die Entstehung eines Mundhöhlenkrebses ist bei Rauchern bis zu vierfach höher, bei gleichzeitigem Alkoholmissbrauch sogar um den Faktor 6 bis 15.

Rauchen wirkt sich darüber hinaus auch noch negativ bei Zahnbehandlungen aus. Die Ursache hierfür liegt ebenfalls in den schwächeren Abwehrkräften und der schlechteren Durchblutung. Dadurch kommt es vermehrt zu Störungen der Wundheilungen nach chirurgischen Eingriffen, wie beispielsweise nach dem Einsetzen von Implantaten.

 

 

Rauchen macht unattraktiv!

 

Nicht nur die Gesundheit, auch Ihre Schönheit ist in Gefahr! Neben einer massiv erhöhten Faltenbildung, Haarverlust und fahler Haut, setzt sich der in Zigaretten enthaltene Teer mit der Zeit auch auf den Zahnoberflächen ab und erzeugt damit dunkelgelbe, fleckige Zahnverfärbungen. Außerdem sind Raucher häufig von einem unangenehmen Mundgeruch betroffen, der aus den Teerablagerungen sowie der vermehrten Bakterienansiedlung resultiert.

 

 

Rauchen schädigt Ihre Kinder!

 

Haben Sie auch mal an Ihre Kinder gedacht? Natürlich - werden Sie sicherlich antworten.

Aber: Kinder von Rauchern haben häufiger Löcher in den Zähnen. Dies ergab eine Studie der Universität in Rochester, wo über 4000 Kinder untersucht wurden. Passivrauchen ist demnach für einen Großteil der Löcher in den Zähnen von Kindern verantwortlich. Je mehr die Kinder dem Passivrauchen ausgesetzt sind, desto größer ist auch der entstandene Schaden. Betroffen sind vor allem Milchzähne. Wird Tabakrauch inhaliert, nimmt der Körper Nikotin auf, das in Cotinin umgewandelt wird. Die teilnehmenden Kinder wurden zahnärztlich untersucht und ihre Cotininwerte im Blut gemessen. 47 Prozent der Kinder hatten Löcher in ihren Milchzähnen, 26 Prozent in ihren bleibenden Zähnen.

Wer als Teenager regelmäßig raucht, verdreifacht sein Risiko für Zahnfleischschwund. Folge des Rauchens sind unter anderem eitrige Entzündungen, Zahnfleischrückgang bis zu 6 Millimetern, Zahnwanderungen und früh wackelnde Zähne, ergab eine Studie in Neuseeland.

 

 

Aber.... es ist nie zu spät:

 

Auch aus der Sicht des Zahnarztes ist es besonders sinnvoll, das Rauchen aufzugeben, denn bereits nach wenigen Monaten sind Nichtraucher und ehemalige Raucher in ihrer Heilungsprognose fast identisch. Ein konsequenter Verzicht auf das Rauchen wäre deshalb wohl die effektivste Methode, das vielfältige Erkrankungsrisiko nachhaltig zu senken. Wer aber dennoch seine Zigarette nach dem Essen genießen möchte, sollte seine tägliche Mundhygiene besonders intensiv und sorgfältig betreiben, um den schädlichen Bakterien das Leben so schwer wie möglich zu machen.

 

 

Also, Cowboy....?

 

Da können Sie doch nur lachen:

 

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